Pressestimmen zu Workshops

 

Keine Angst vor fliegenden Tönen

Schöner Fliegen

Schüler schöpfen Kraft, damit ihr Ton besser klingt. Ananas und Badewanne dienen als Proben. Dann hecheln sie sich durch alle Lagen. Die Zitterarmee beim Stimmtraining im Theater- das im Rahmen der Schülertheatertage stattfand.

 

Tonfolgen trällern, Vokalübungen und singen zu bekannten Melodien. „Wir können hier richtig Krach machen“, begrüßte Karin Kettling, Schauspielerin am Theater Oberhausen, sieben Mädchen und drei Jungen zum Stimmtraining-Workshop. Sie zeigte ihnen wie es richtig geht: „Gezielt einatmen und dann richtig schön fliegen.“ nicht nur die Stimmbänder wurden gefordert, unter vollem Körpereinsatz lernten die Schüler, den richtigen Ton zu treffen. „Ihr müßt die Bewegung und den Ton miteinander verbinden“, erklärte die Trainerin. „Es sind keine Tanzbewegungen, dass es schöner aussieht. Die Armbewegung gibt Kraft, dass der Ton besser klingt.- ob mit einem offenen A oder einer kleinen Improvisation verschiedener Melodien. Karin Kettling stellt erstaunt fest: „Tonmäßig seid ihr sehr sicher, das ist klasse“.

 

Bei Schwierigkeiten hilft man sich gegenseitig. „Denk nur an den Ton“, ermutigt Uta B. die drei Jungen in der Runde, die mit den hohen Tönen zu kämpfen haben. Die 18 jährige ist begeistert vom Vokalcoaching: “Ich hätte nie gedacht, daß man die Stimme so trainieren kann". Ein paar nette Worte zwischendurch spornen an: “Das ist wunderbar, was ihr macht“, lobt die Stimmtrainerin.

 

Auf hohe und tiefe Töne legt sie besonderen Wert. „Stellt euch mal vor, ihr spielt in einem Stück eine Oma mit ausgeleierter Stimme“, motiviert sie die lachenden Teilnehmer. Wörter wie ANANAS und BADEWANNE dienen dabei als Tonproben. Doch „es wird noch schlimmer“ kündigt die Sängerin an. Ein sanftes Hecheln fürs Zwerchfell darf nicht fehlen. So wird es gelockert, auch wenn es sich ziemlich komisch anhört. „Diese Übung kann man nicht beim ersten Mal“, erklärt Karin Kettling. Unter Beobachtung der Trainerin -“Ich geh mal rum und lausche ein bisschen“- hecheln sie sich durch alle Tonlagen. „Wie eine kleine Zitterarmee, mal mehr Luft rein, mal mehr Luft raus“, so der Profi. Aber auch die Entspannung kommt nicht zu kurz. Selbst in den kleinen Trinkpausen üben die Schüler fleissig weiter: Aktuelle Songs wie „Because of you“ von Kelly Clarkson oder einfache Tonfolgen werden zum Besten gegeben. Dass es allen Spaß macht, ist nicht zu überhören. „Ein bißchen professionelle Anleitung kann ja schließlich nicht schaden“, meint Matthias S. Er singt in einer Punkpop-Band und hat sich deshalb für diesen Workshop entschieden.

WAZ vom 15.6.2006

 

Verfaulte Trauben und leuchtender Tau

Mit ungewöhnlichen Gedichten lernen die Teilnehmer im Workshop „Einfach Stimmig“, die eigene Stimme richtig einzusetzen

 

Die jungen Schauspieler sitzen in einem Kreis auf dem Boden. In der Hand halten sie Zettel mit Gedichten. Diese enthalten Zeilen wie: „Ein leuchtender Tau weilt heut auf der Au“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, bestimmte Laute zu betonen und sich auf ihren Klang zu konzentrieren. „Mach mal das AU richtig voll. Wie eine Arie“, ermuntert Karin Kettling eine Teilnehmerin. Die Schauspielerin leitet den Workshop. Die Texte deutlich, flüssig und mit der richtigen Betonung zu sprechen, ist tatsächlich gar nicht so einfach. Die Teilnehmer ziehen sich einige Minuten in verschiedene Ecken des Raumes zurück, um dort, mit individueller Hilfe von Karin Kettling, ihr Gedicht einzuüben.

 

Sprache und Körper in Einklang bringen

Nun sollen die lyrischen Texte präsentiert werden. Immer ein Teilnehmer trägt sein Gedicht vor und Karin Kettling gibt Tips: Es geht nicht allein um die Stimme, sondern immer auch darum, die Sprache und den eigenen Körper in Einklang zu bringen. Möglichst gerade sollen die Schüler stehen und bei den Lauten, die sie betonen wollen, sollen sie leicht in die Knie gehen. Spätestens nach ein paar Tips von Karin Ketling klappt das auch immer sehr gut. Den Teilnehmerinnen gefällt der Workshop ... Spaß scheint es allen zu machen und die Gruppe ist guter Dinge, mit dem Erarbeiteten am nächsten Tag eine gute Präsentation bieten zu können.

Schüler machen Zeitung vom 5.6.2009